Mein Sohn ist in einem Alter, in dem man ihn keine Sekunde aus den Augen lassen kann. Er ist eines der Kinder, die nicht laufen, nur rennen. Er klettert ÜBERALL rauf, fällt ständig hin und klemmt sich ein. Er reisst alles in Reichweite in seine Patschhände, und alles ausser Reichweite wird ehrgeizigst erobert. Es befinden sich aktuell vier Lagen von Schrammen in seinem Gesicht. Schön daran ist, dass er alles mit dem strahlendesten Lachen erkundigt, sich nach Stürzen und anderen Hindenissen nach maximal drei Tränen rasend schnell erholt und in seinem Erkundungsabenteuer weiterfährt. Dieses konstante Auf-Draht-sein gepaart mit wenig Schlaf ist aber auch recht anstrengend. Am Wochenende suhlte ich mich einige Momente lang in den Strapazen dieser Anstrengung. Und dann erinnerte mich dieser Kinderwagen (der auf dem Parkplatz des Kinderfestes in Laax stand) daran, dass es auch immer noch einen Tick anstrengender geht. Die Grosseltern meiner Kinder hatten beispielsweise drei Babies in einem Jahr(gang!). Eines davon mindestens ebenso quecksilbrig wie Emil. Also setzte ich mich hin, atmete ruhig durch und las die Kolumne der schönen Martina Bortolani in der Sonntagszeitung, die sich just diesem Thema annahm. Mit dem festen Vorsatz, keine Opfermutter zu sein oder zu werden, richtete ich den Blick wieder auf meinen Abenteurer-Superhelden-Welteroberer.
"Be the heroine of your life, not the victim" hat die kürzlich verstorbene Nora Ephron mal gesagt. Genau.
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